Stippvisite in Minden – Chance für chinesischen Individualtourismus

Dr. Pan Tao hat letztes Wochenende Minden besucht. Zusammen mit Olrik Laufer und Wolfgang Hanke besichtigte er die Wohnmobilstellplätze auf Kanzlers Weide und im Hahler Hafen. „Beide Standorte sind sehr interessant“, war das Fazit von Dr. Pan Tao.

Dr. Pan Tao wohnt in Shanghai, hat aber auch kurze Zeit in Changzhou gelebt. Er ist Gründer des Instituts für Nachhaltigkeit und Umweltschutz ISEE und entwickelt Projekte wie den ersten chinesischen Schrebergarten in China.

Er sieht im chinesischem Individualtourismus einen Wachstumsmarkt. Er beabsichtigt, Wohnmobile an chinesische Touristen zu verleihen und Routen zu entwickeln, die zu Orten mit attraktiven Wohnmobilplätzen führen sollen. Hierzu sollen Deutschland, wohin er nach seinem Studium in Cottbus viele Kontakte besitzt, sowie Kanada, wohin er im kommenden Jahr mit seiner Familie übersiedeln wird, einen Schwerpunkt bilden. Trägerverein-Mitglied Wolfgang Hanke und seine Frau Heide Reimer, die Dr. Pan Tao von ihrem Shanghai-Projekt kennen, haben mit ihm den Wohnmobilplatz am Hahler Hafen sowie den an Kanzlers Weide aufgesucht. Der Platz in Hahlen gefiel durch die vorhandene Infrastruktur, die Umgebung mit Mittellandkanal, Sportboothafen und dem angrenzendem Naturschutzgebiet Hiller Moor.

Der Platz Kanzlers Weide besticht durch die gute Anbindung ans öffentliche Verkehrsnetz, der landschaftlichen Situation mit Weseraue und Kaiser-Wilhelm-Blick, dem Sport- und Freizeitangebot und dem kurzen Weg in die historische Stadt Minden. Für Dr. Pan Tao, dessen Projekte in China häufig mit der Förderung von Gemeinschaft zu tun haben, hatte der Platz an der Weser mehr Spielraum für das soziale Miteinander.

Herr Laufer, der an dem Treffen teilnahm, informierte Herrn Dr. Pan Tao über die Aktivitäten des Trägervereins. Besonderes Interesse fand der Verweis auf die geplante Homepage der Minden Marketing, die um Tourismusinformationen in chinesischer Sprache ergänzt werden soll.

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Impulse für die zukünftige Ausrichtung des Trägervereins

Einen vielschichtigen Vortrag unter der Überschrift „Empfehlung zur Verbesserung des Vereins-Service-Portfolios“ hielt unlängst Fiona Krause. Die frühere Mitarbeiterin des Trägerverein Partnerschaft Minden-Changzhou e.V. widmete sich der Fragestellung, durch welche Maßnahmen der Verein eine breitere Schicht Interessierter ansprechen, als Mitglieder und oder als Förderer sowie als tatkräftige Unterstützer der mannigfaltigen Projekte gewinnen könne.

Dazu führte die Wirtschaftsstudentin (Hannover, Glasgow) im Rahmen ihrer Master-Thesis insgesamt 27 Interviews und stellte die Ergebnisse den vielen interessierten Zuhörern am Campus Minden der Fachhochschule Bielefeld vor.

Unter anderem wurden nach den Vorinterwiews 20 externe Akteure der lokalen Wirtschaft befragt, 13 davon sind selbst Unternehmer. Darüber hinaus stellten sich sieben Vereinsmitglieder, die ein unterschiedliches Maß an China-Erfahrungen mit einbrachten, den Fragen. Es stellte sich heraus, dass die Vorbereitungen der Interviewten auf chinesische Kontakte vor allem durch ein Selbst-Studium, sprich das eigenverantwortliche Aneignen von relevanten Informationen, erfolgten. Weitere Informationen wurden Messen, Fachliche Trainings, Interkulturelle Trainings sowie Frontal-Sprachunterricht oder einer Rundreise von den befragten gewonnen. Hieraus ergeben sich für den Trägerverein Möglichkeiten, mit seiner Expertise interessante und für einen gewissen Teilnehmerkreis relevante Angebote zu schaffen.

Offensichtlich wurde, dass die Außendarstellung des Trägervereins optimiert werden kann. „Eine exzellente Arbeit, sehr aktiv, hoch dynamisch“ bescheinigten lediglich fünf Befragte dem Verein. Auch hier wird sich der Verein zukünftig stärker positionieren müssen, um seine Dynamik wirksamer nach außen zu tragen. Anfänge wie ein Instagram-Account, eine erhöhte Facebook-Frequenz und eine aktuellere Homepage wurden bereits unternommen. Weitere Maßnahmen sollen folgen.

Ein großes Thema war das Networking. Auch hier sind die ersten Maßnahmen eingeleitet worden. So fanden in den vergangenen Monaten zwei von Maja Kurth organisierte Stammtische statt. Weitere Erwartungen an den Trägerverein sind regelmäßige Vorträge, Sprachtrainings und die Unterstützung beim Unternehmensaufbau in China oder auch ein Business Club.

Die Empfehlungen an den Verein sind somit klar umrissen. Mehr Außenwirkung seiner Aktivitäten und vor allem ein breiteres Spektrum von Angeboten sowie wiederkehrende Intervalle, Empfehlungen von Lektüren oder Filmen für das Selbst-Studium.

Ein zentrales Element der Arbeit des Vereines werden auch weiterhin Delegationsreisen sowie die Organisation von Schüleraustauschen aber auch anderen Sektoren wie Sport und Kultur sein. Gerd Buddenbohm, international erfahrener und ehemaliger Manager bei der Melitta-Gruppe, war als Gast bei Fiona Krauses Vortrag zugegen und sagte nach der gelungenen Veranstaltung: „Man muss eine Kultur erst einmal kennen lernen, um sich dann ein Urteil über sie erlauben zu können und dann auch mit ihr interagieren zu können. Von daher ist die Arbeit des Trägervereins sehr wichtig.“