„Jiangsu-DeutschlandDialog 2021“ – für bessere Zusammenarbeit
Quelle: Xinhua Daily
“In diesen Zeiten des Wandels und der Ungewissheit, insbesondere vor dem Hintergrund der Pandemie, die den grenzüberschreitenden Reiseverkehr erschwert, sind Dialog, Austausch und Zusammenarbeit immer wichtiger und wertvoller geworden.” Am 21. Dezember trafen die Worte des chinesischen Botschafters in Deutschland, Wu Ken, bei der Veranstaltung „Jiangsu-Deutschland Dialog 2021“ im Sino-German (Changzhou) Innovation Industry Park auf große Resonanz des Publikums.
Bei der Veranstaltung unter dem Motto „Neue Chancen, neue Herausforderungen, neue Dynamik“ diskutierten die anwesenden Gäste aus China und Deutschland über Themen wie gegenseitige Investitionen, neue Energien und berufliche Ausbildung. Während des Dialogs sind das Ergreifen neuer Chancen, die Bewältigung neuer Herausforderungen und die für beide Länder vorteilhafte Entwicklung in diesen Bereichen zum Konsens der Teilnehmer geworden.
70 % der deutschen Unternehmen wollen ihre Investitionen erhöhen (Unterrubrik)
„Die intensive Zusammenarbeit zwischen der Provinz Jiangsu und Deutschland hat nicht nur der hochqualitativen Entwicklung Chinas und der neuen Expansions- und Öffnungsstrategie starke Impulse verliehen, sondern auch neue Möglichkeiten für eine pragmatische Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland, sowie der EU geschaffen.“ So die Worte von Shi Mingde, Präsident der Gesellschaft für die Chinesisch -Deutsche Freundschaft, über die Zusammenarbeit zwischen Jiangsu und Deutschland im Laufe der letzten Jahre.
Der deutsche Generalkonsul in Shanghai, Pit Heltmann, ist erst seit Juli 2021 im Amt, hat aber durch seine langjährige Tätigkeit in Asien, insbesondere in China, tiefe Einblicke in die Zusammenarbeit beider Länder. „In Changzhou gibt es rund 200 deutsche Unternehmen, in ganz Jiangsu sind es mehr als 1200. Unserer Meinung nach hat Jiangsu die beste Strategie, um die wirtschaftliche Entwicklung voranzutreiben: eine Regierung, die ein wachstumsgünstiges Geschäftsumfeld schafft, ein aktiver Unternehmergeist, der dem Privatsektor Dynamik verleiht, und technologische Innovationen, die dem Wirtschaftswachstum einen ständigen Impuls verleihen. All dies sind Gründe dafür, dass Jiangsu eines der höchsten Pro-Kopf-BIP in China verzeichnet.“
Dr. Constanze Wang, Senior Director for Government Affairs and Advocacy of AHK Greater China,überbringt den Veranstaltungsteilnehmern positive Nachrichten:“Trotz der Unsicherheiten und der Herausforderungen, mit denen die mehr als 2.000 deutschen Unternehmen aufgrund der Pandemie konfrontiert sind, planen laut jüngsten Umfragen 70 % der Unternehmen, ihr Investitionsvolumen in den nächsten zwei Jahren zu erhöhen.”
Gegenseitige Investitionen sind der Grundstein für Entwicklung und Win-Win Vorteile (Unterrubrik)
“Bis heute sind fast alle großen und mittelständischen deutschen Unternehmen mit dem chinesischen Markt verbunden. Allein in Baden-Württemberg haben mehr als 200 Unternehmen in Jiangsu investiert, darunter große multinationale Konzerne wie Bosch und Wacker, sowie eine Reihe kleiner und mittlerer Unternehmen. Gleichzeitig ist Baden- Württemberg bereits Standort für mehr als 160 chinesische Unternehmen.” So die Analyse von Frau Hoffmeister-Kraut, Wirtschaftsministerin in Baden-Württemberg, zur Thematik des deutsch-chinesischen steigenden Investitionstrends.
Der ThyssenKrupp Konzern hat seine Investitionen in Changzhou innerhalb von sechs Jahren fünfmal erhöht. Im März dieses Jahres wurde in Changzhou ein Projekt zur Fertigung von High-End-Automobilstoßdämpfern mit einem Investitionsvolumen von rund 12,5 Millionen Euro beschlossen. Ab nächstem Jahr, wenn die Produktion voll angelaufen ist, sollen jährlich mehr als 770.000 Stück elektronisch verstellbarer Stoßdämpfersysteme produziert werden. “Die zukünftigen Entwicklungen betreffend, sind wir sehr zuversichtlich.”, so Christian Boersma, General Manager von ThyssenKrupp Dynamic Components Changzhou Ltd..
Auf erneuerbarer Energie basierende Automobilfahrzeuge und die Batterieindustrie bilden den gemeinsamen Schwerpunkt chinesischer und deutscher Unternehmer im Kampf gegen die Reduktion von Kohlenstoffemissionen. “In diesen Bereichen hat China gewisse technologische Vorteile und es besteht großes Potenzial für die Zusammenarbeit beider Länder.”, so Li Jia, General Manager in Global Customer Business Unitof SVOLT Energy Technology Co., Ltd.. “SVOLT hat bereits zwei Fabriken im Saarland, mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 2 Milliarden Euro. Bis 2030 rechnen wir mit einer Gewinnspanne von 200 bis 300 Millionen Euro und schaffen rund 2.000 Arbeitsplätze in der Region.“
Berufliche Ausbildung, neue Kräfte für die smarte Fertigungsindustrie (Unterrubrik)
Während des Dialogs zum Thema „Zusammenarbeit und Exploration der beruflichen Ausbildungsmöglichkeiten“ waren sich deutsche und chinesische Diskussionsteilenehmer gleichermaßen einig, dass eine Zusammenarbeit von Universitäten, Unternehmen und Handelskammern der richtige Weg ist, um die notwendigen Impulse für die Zukunft der “smarten” Fertigung zu geben.
Bereits im Oktober 2012 machten Jiangsu und Baden-Württemberg deutlich, dass Changzhou Science and Education Town als Vorreiter zur Förderung des deutschen Modells der dualen Berufsausbildung dienen sollen. Die duale Berufsausbildung verbindet das Lernen theoretischen Wissens in Bildungseinrichtungen mit der praktischen Umsetzung in Betrieben.
2020 wurde mit dem Aufbau von Jiangsu-Germany Higher Vocational Education Consortium begonnen. Zurzeit kooperieren mehr als 20 Bildungseinrichtungen mit deutschen Wirtschaftsverbänden, Bildungsgruppen und Unternehmen in den Bereichen Personal- und Lehrerausbildung, Innovationstraining, sowie in zahlreichen anderen Sektoren.
“ Die Studierenden treten in ein Beschäftigungsverhältnis ein und werden vom Unternehmen als Auszubildende für eine vertragsgemäße Ausbildung und die Zertifizierung beruflicher und technischer Qualifikationen ausgewählt, wodurch die Entwicklung der Facharbeiterausbildung und der industriellen Wirtschaft gleichermaßen gefördert wird.”, so Su Xiaofei, Präsident des Suzhou Chien-Shiung Institute of Technology, der das duale Ausbildungssystem als sehr wertvoll erachtet.
Derzeit wird die duale Berufsausbildung schrittweise auf mehr als 20 Provinzen (Bezirke und Städte) in ganz China ausgedehnt. Zehntausende von Studenten und Studentinnen haben bereits eine einschlägige Ausbildung erhalten und bereichern dadurch die zahlreichen deutsch-chinesische Unternehmen.
“Das Modell der dualen Berufsausbildung setzt sich allmählich durch. Wir freuen uns darauf, mit Unterstützung der Regierung, der Unternehmen und der Medien noch mehr qualifizierte Fachkräfte in China auszubilden und damit die lokale Wirtschaft anzukurbeln”, so Chen Xiaorong, Deputy Director von Vocational and Higher Education, AHK.
Kinderdelegation aus Changzhou
/in Kultur & Sport, News/von Maja KurthMusik und Tanz aus Changzhou
Minden. Am 27. August 2024 begrüßte die Stadt Minden eine 58-köpfige Delegation aus der chinesischen Partnerstadt Changzhou. Die Gruppe, bestehend aus einer Tanzgruppe und einem Kinderorchester des staatlichen Youth Activity Center, reiste an um den kulturellen Austausch zwischen den beiden Städten weiter zu fördern.
Um 13 Uhr erreichte die Delegation die Stadt Minden, wo sie herzlich von Katharina Kohlmeyer und Maja Kurth empfangen wurde. Der kurze Stadtrundgang informierte die Gäste über die Schiffmühle, das Stadttheater sowie den Dom und endete in der Bäckerstrasse an einem beliebten Treffpunkt der Stadt – der Eisdiele Piccoli. Hier wurde die Gruppe zügig mit Eis im Schatten versorgt.
Weil der Reisebus zu groß war, um auf das Gelände des Ratsgymnasiums zu fahren, wurde der Verkehr auf der Rodenbeckerstrasse kurzfristig etwas behindert. Kostüme und Instrumente mussten rasch in die Schule gebracht werden. Einige Instrumente für das Orchester wurden dankenswerter Weise von der Schule, der Musikschule und einigen Privatpersonen leihweise zur Verfügung gestellt. Nach der offiziellen Begrüßung durch die stellvertretende Bürgermeisterin Katrin Kosiek und weiteren Ansprachen durch Vertreter der Delegation, der Schule und des Trägervereins Partnerschaft Minden-Changzhou e.V. konnte das kulturelle Highlight des Tages pünktlich beginnen. Die Streicher des Orchesters, Kinder zwischen neun und zwölf Jahren, spielten einschmeichelnde chinesische Musikstücke. Verstärkt durch die Bläser und das Schlagzeug brachten sie auch bekannte westliche Melodien zu Gehör, wie etwa die Titelmelodien von „Mission Impossible“ und „Game of Thrones“. Nach einem kurzen Umbau folgten in farbenfrohen Kostümen Tänzerinnen und Tänzer mit traditionellen und modernen Tänzen. Eine durch die Jahrhunderte führende Modenschau gab einen interessanten Einblick in die wechselnde Bekleidung der Bevölkerung. Die Veranstaltung, welche in der Aula des Ratsgymnasiums stattfand, lockte etwa 60 Zuschauer, die von den musikalischen und tänzerischen Darbietungen begeistert waren. „Oh wie schön! Und so perfekt!“, „So eine tolle Leistung der jungen Menschen!“ und „Gibt es nächstes Jahr wieder so eine Veranstaltung?“ waren nur einige Äußerungen der Zuschauer und Zuschauerinnen, unter denen sich auch einige am diesjährigen Schüleraustausch Teilnehmende befanden. Die jungen Künstlerinnen und Künstler haben Allen ein unvergessliches Erlebnis beschert.
Nach diesem erfolgreichen kulturellen Austausch traf sich die Delegation am Abend zu einem gemeinsamen Essen im Lindgart Hotel. In entspannter Atmosphäre wurden bei dem Abendessen weitere Gespräche geführt, Erfahrungen ausgetauscht und die Freundschaft zwischen Minden und Changzhou vertieft.
Der Austausch mit Changzhou ist ein wichtiger Bestandteil der Städtepartnerschaft. Dieser Besuch zeigte erneut die Bedeutung der kulturellen Verbindungen, die seit vielen Jahren gepflegt werden. Der Besuch der chinesischen Delegation war ein voller Erfolg und verdeutlichte die tiefe Freundschaft zwischen den beiden Städten.
Der Trägerverein Minden Changzhou freut sich bereits auf zukünftige gemeinsame Projekte und Begegnungen.
Schüleraustausch 2024/25
/in Bildung & Ausbildung, News/von Maja KurthInterview mit Marcel Westermann
/in Bericht aus China, Völkerverständigung/von Maja KurthChangzhou/Minden.
Anfang Dezember demonstrierten in vielen Städten Chinas plötzlich Menschen gegen die seit drei Jahren andauernde strikte Null-Covid-Politik des Landes. „Der Rest der Welt öffnet sich, und China wird immer strikter,“ beschreibt Marcel Westermann die Lage während seines zweijährigen Aufenthaltes. Für die Bevölkerung war das aber kein Grund zur Aufregung: „Die meisten Menschen waren zwar genervt, aber die Corona-Maßnahmen waren gut in den Alltag integriert, wodurch es alles erträglicher gemacht wurde,“ sagt Westermann rückblickend.
Das die aktuellen Proteste in Ürümqi, Shanghai und Peking vor allem von jungen Menschen ausgingen, ist für Westermann nicht überraschend: „Die Proteste sind für mich schwer einzuschätzen, auch jetzt aus der Ferne. Es sollen vor allem junge Leute, also Studenten sein, und das kann ich verstehen. Studenten haben härter unter den Maßnahmen gelitten als der Rest der Bevölkerung.“ Viele Studenten konnten ihren Uni-Campus seit vielen Monaten nicht mehr verlassen, auch Gäste durften ihn nicht betreten. Die Regierung hat auf die in China seltenen Proteste reagiert: die omnipräsente Corona-App wird abgeschafft, viele Maßnahmen zurückgefahren dabei ist die Chinesische Gesellschaft nicht gut auf eine Winterwelle Omikron vorbereitet. Laut Angaben der Regierung sind nur 40 Prozent der ältesten Chinesen geboostert.
Westermann hat nach seinem Abitur in Minden in Trier Chinastudien studiert und war bereits während des Studiums mehrmals in China. Nach seinem Bachelorabschluss begann Westermann Business Management in Chongqing zu studieren: „Chongqing ist auch bekannt als die größte Stadt, von der man noch nie gehört hat,“ erzählt Westermann und lacht. Mit 32 Millionen Einwohnern ist sie nach Einwohnern die größte Stadt der Welt. Allerdings von der Fläche auch so groß wie Österreich. Nach dem Abschluss seines Masters 2019 verlies Westermann China wieder und begann bei Diehl in Nürnberg als Controller zu arbeiten. Im gleichen Jahr trat er auch dem „Trägerverein Partnerschaft Minden-Changzhou“ bei. Mitten in der Corona Pandemie schickt sein Arbeitgeber Westermann 2021 nach China, ganz in die Nähe der Partnerstadt von Minden nach Wuxi, eine sechs Millionen Stadt. Bereits die Einreise war ein Abenteuer mit zahllosen Schnell- und PCR-Tests sowie wochenlangen Aufenthalten in mehreren Quarantäne-Hotels.
Im Juni war Westermann das erste Mal in Mindens Partnerstadt Changzhou und besichtigte unter anderem den Tianning Tempel, die höchste Pagode auf der Welt und den Hongmei Park. Zu dem Zeitpunkt war die Stadt völlig coronafrei, und es gab nur noch an wenigen Orten eine Maskenpflicht. Die Unterschiede zu früheren Aufenthalten waren dennoch spürbar: „Der Alltag war anders als bei meinen vorherigen Aufenthalten in China. Das Private ist sehr abgeschottet,“ berichtet Westermann. Neben seiner Arbeit in Wuxi nahm Westermann in Changzhou auch als Repräsentant des Vereins an Veranstaltungen teil: „Ich konnte den Verein auf drei Veranstaltungen repräsentieren, leider gab es nicht mehr wegen Corona,“ bedauert Westermann. „Die Stadt Changzhou hat die großen Veranstaltungen sehr gut organisiert. Insgesamt hat die Partnerstadt großes Interesse an einer guten Zusammenarbeit mit Minden und dem Trägerverein.“ Minden und Changzhou verbindet seit 2015 eine Städtepartnerschaft. Der Partnerschaftsverein, mit seiner Geschäftsstelle im Mindener Rathaus unterstützt diese durch Zusammenarbeit mit Changzhou in vielen Bereichen und organisiert wechselseitige Besuche. Für Westermann hat die Null-Covid-Politik Chinas vor allem zu persönlicher Perspektivlosigkeit geführt: „Vor Corona war China ein Eldorado für Ausländer. Man wird zwar weiterhin sehr gut behandelt, aber die Community ist komplett weggebrochen. Jüngere Ausländer sind weg, die jungen Chinesen sind auf ihrem Campus isoliert. Ein Sozialleben war für mich nicht mehr vorhanden.“
Westermanns Ausreise nach knapp zwei Jahren in China erfolgte unter anderem auch deswegen: „Der Kontakt zur Familie und Freunden in Deutschland hat mir gefehlt. Eine eigene Familienplanung war so nicht möglich.“ Spontane Reisen aus China nach Europa waren unmöglich. Ob die aktuelle Wende eine dauerhafte sein wird, ist noch nicht klar. „Ich denke, es wird im Inland freier werden, aber nach außen wird China sich noch mehr abschotten,“ prognostiziert Westermann. Wenn sich China dann irgendwann wieder öffnet, brauche es Zeit, bis das Vertrauen wieder da sei: „Ich würde nach ein paar Jahren in Deutschland aber keinesfalls ausschließen wieder nach China zu gehen, wenn es vor Ort wieder attraktiver ist.“ Wie schnell das passiert, das hängt wohl davon ab, wie gut China das Ende der Null-Covid-Regeln verkraftet.
Chinesische Medien berichten bereits von überfüllten Krankenhäusern, während vielen der jungen Demonstranten, die gegen die Null-Covid-Politik auf die Straße gegangen waren, festgenommen wurden.
M. Hampel 19.12.2022
https://www.mt.de/lokales/minden/Mitglied-des-Partnerschaftsvereins-Minden-Changzhou-erlebt-zwei-Jahre-Null-Covid-Politik-in-China-23437672.html
Presse: Urkundenüberreichung im Wesergymnasium Vlotho
/in Bildung & Ausbildung, News, Völkerverständigung/von Maja KurthWestfalenbaltt 01.12.2022
Jiangsu-Deutschland-Dialog 2022
/in Bericht aus China, News, Wirtschaft & Verwaltung/von Maja KurthJiangsu-Deutschland-Dialog 2022
Am 9. 07. wurde der Jiangsu-Deutschland-Dialog 2022 offiziell eröffnet. Es wurden 10 Cooperations-Projekte unterzeichnet. Bürgermeister Michael Jäcke aus Minden sprach ein Grußwort.
Xinhua Daily: Bericht über die Konferenz „Jiangsu-DeutschlandDialog 2021“
/in News, Wirtschaft & Verwaltung/von Maja Kurth„Jiangsu-DeutschlandDialog 2021“ – für bessere Zusammenarbeit
Quelle: Xinhua Daily
“In diesen Zeiten des Wandels und der Ungewissheit, insbesondere vor dem Hintergrund der Pandemie, die den grenzüberschreitenden Reiseverkehr erschwert, sind Dialog, Austausch und Zusammenarbeit immer wichtiger und wertvoller geworden.” Am 21. Dezember trafen die Worte des chinesischen Botschafters in Deutschland, Wu Ken, bei der Veranstaltung „Jiangsu-Deutschland Dialog 2021“ im Sino-German (Changzhou) Innovation Industry Park auf große Resonanz des Publikums.
Bei der Veranstaltung unter dem Motto „Neue Chancen, neue Herausforderungen, neue Dynamik“ diskutierten die anwesenden Gäste aus China und Deutschland über Themen wie gegenseitige Investitionen, neue Energien und berufliche Ausbildung. Während des Dialogs sind das Ergreifen neuer Chancen, die Bewältigung neuer Herausforderungen und die für beide Länder vorteilhafte Entwicklung in diesen Bereichen zum Konsens der Teilnehmer geworden.
70 % der deutschen Unternehmen wollen ihre Investitionen erhöhen (Unterrubrik)
„Die intensive Zusammenarbeit zwischen der Provinz Jiangsu und Deutschland hat nicht nur der hochqualitativen Entwicklung Chinas und der neuen Expansions- und Öffnungsstrategie starke Impulse verliehen, sondern auch neue Möglichkeiten für eine pragmatische Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland, sowie der EU geschaffen.“ So die Worte von Shi Mingde, Präsident der Gesellschaft für die Chinesisch -Deutsche Freundschaft, über die Zusammenarbeit zwischen Jiangsu und Deutschland im Laufe der letzten Jahre.
Der deutsche Generalkonsul in Shanghai, Pit Heltmann, ist erst seit Juli 2021 im Amt, hat aber durch seine langjährige Tätigkeit in Asien, insbesondere in China, tiefe Einblicke in die Zusammenarbeit beider Länder. „In Changzhou gibt es rund 200 deutsche Unternehmen, in ganz Jiangsu sind es mehr als 1200. Unserer Meinung nach hat Jiangsu die beste Strategie, um die wirtschaftliche Entwicklung voranzutreiben: eine Regierung, die ein wachstumsgünstiges Geschäftsumfeld schafft, ein aktiver Unternehmergeist, der dem Privatsektor Dynamik verleiht, und technologische Innovationen, die dem Wirtschaftswachstum einen ständigen Impuls verleihen. All dies sind Gründe dafür, dass Jiangsu eines der höchsten Pro-Kopf-BIP in China verzeichnet.“
Dr. Constanze Wang, Senior Director for Government Affairs and Advocacy of AHK Greater China,überbringt den Veranstaltungsteilnehmern positive Nachrichten:“Trotz der Unsicherheiten und der Herausforderungen, mit denen die mehr als 2.000 deutschen Unternehmen aufgrund der Pandemie konfrontiert sind, planen laut jüngsten Umfragen 70 % der Unternehmen, ihr Investitionsvolumen in den nächsten zwei Jahren zu erhöhen.”
Gegenseitige Investitionen sind der Grundstein für Entwicklung und Win-Win Vorteile (Unterrubrik)
“Bis heute sind fast alle großen und mittelständischen deutschen Unternehmen mit dem chinesischen Markt verbunden. Allein in Baden-Württemberg haben mehr als 200 Unternehmen in Jiangsu investiert, darunter große multinationale Konzerne wie Bosch und Wacker, sowie eine Reihe kleiner und mittlerer Unternehmen. Gleichzeitig ist Baden- Württemberg bereits Standort für mehr als 160 chinesische Unternehmen.” So die Analyse von Frau Hoffmeister-Kraut, Wirtschaftsministerin in Baden-Württemberg, zur Thematik des deutsch-chinesischen steigenden Investitionstrends.
Der ThyssenKrupp Konzern hat seine Investitionen in Changzhou innerhalb von sechs Jahren fünfmal erhöht. Im März dieses Jahres wurde in Changzhou ein Projekt zur Fertigung von High-End-Automobilstoßdämpfern mit einem Investitionsvolumen von rund 12,5 Millionen Euro beschlossen. Ab nächstem Jahr, wenn die Produktion voll angelaufen ist, sollen jährlich mehr als 770.000 Stück elektronisch verstellbarer Stoßdämpfersysteme produziert werden. “Die zukünftigen Entwicklungen betreffend, sind wir sehr zuversichtlich.”, so Christian Boersma, General Manager von ThyssenKrupp Dynamic Components Changzhou Ltd..
Auf erneuerbarer Energie basierende Automobilfahrzeuge und die Batterieindustrie bilden den gemeinsamen Schwerpunkt chinesischer und deutscher Unternehmer im Kampf gegen die Reduktion von Kohlenstoffemissionen. “In diesen Bereichen hat China gewisse technologische Vorteile und es besteht großes Potenzial für die Zusammenarbeit beider Länder.”, so Li Jia, General Manager in Global Customer Business Unitof SVOLT Energy Technology Co., Ltd.. “SVOLT hat bereits zwei Fabriken im Saarland, mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 2 Milliarden Euro. Bis 2030 rechnen wir mit einer Gewinnspanne von 200 bis 300 Millionen Euro und schaffen rund 2.000 Arbeitsplätze in der Region.“
Berufliche Ausbildung, neue Kräfte für die smarte Fertigungsindustrie (Unterrubrik)
Während des Dialogs zum Thema „Zusammenarbeit und Exploration der beruflichen Ausbildungsmöglichkeiten“ waren sich deutsche und chinesische Diskussionsteilenehmer gleichermaßen einig, dass eine Zusammenarbeit von Universitäten, Unternehmen und Handelskammern der richtige Weg ist, um die notwendigen Impulse für die Zukunft der “smarten” Fertigung zu geben.
Bereits im Oktober 2012 machten Jiangsu und Baden-Württemberg deutlich, dass Changzhou Science and Education Town als Vorreiter zur Förderung des deutschen Modells der dualen Berufsausbildung dienen sollen. Die duale Berufsausbildung verbindet das Lernen theoretischen Wissens in Bildungseinrichtungen mit der praktischen Umsetzung in Betrieben.
2020 wurde mit dem Aufbau von Jiangsu-Germany Higher Vocational Education Consortium begonnen. Zurzeit kooperieren mehr als 20 Bildungseinrichtungen mit deutschen Wirtschaftsverbänden, Bildungsgruppen und Unternehmen in den Bereichen Personal- und Lehrerausbildung, Innovationstraining, sowie in zahlreichen anderen Sektoren.
“ Die Studierenden treten in ein Beschäftigungsverhältnis ein und werden vom Unternehmen als Auszubildende für eine vertragsgemäße Ausbildung und die Zertifizierung beruflicher und technischer Qualifikationen ausgewählt, wodurch die Entwicklung der Facharbeiterausbildung und der industriellen Wirtschaft gleichermaßen gefördert wird.”, so Su Xiaofei, Präsident des Suzhou Chien-Shiung Institute of Technology, der das duale Ausbildungssystem als sehr wertvoll erachtet.
Derzeit wird die duale Berufsausbildung schrittweise auf mehr als 20 Provinzen (Bezirke und Städte) in ganz China ausgedehnt. Zehntausende von Studenten und Studentinnen haben bereits eine einschlägige Ausbildung erhalten und bereichern dadurch die zahlreichen deutsch-chinesische Unternehmen.
“Das Modell der dualen Berufsausbildung setzt sich allmählich durch. Wir freuen uns darauf, mit Unterstützung der Regierung, der Unternehmen und der Medien noch mehr qualifizierte Fachkräfte in China auszubilden und damit die lokale Wirtschaft anzukurbeln”, so Chen Xiaorong, Deputy Director von Vocational and Higher Education, AHK.
Unser Mann in Wuxi – Wirtschaftsdialog Jiangsu-Deutschland
/in Bericht aus China, Kultur & Sport, News, Wirtschaft & Verwaltung/von Maja KurthUnser Mann in Wuxi – Kleine Wirtschaftskonferenz in Changzhou
/in Bericht aus China, Wirtschaft & Verwaltung/von Maja KurthUnser Mann in Wuxi – Bericht Juni 2021
/in Kultur & Sport, News, Tourismus & Handel, Völkerverständigung/von Maja KurthBericht aus Changzhou Juni 2021
Im Juni war ich erstmals in der Partnerstadt des Vereins, in Changzhou. Dort habe ich als erstes den Tianning Tempel besucht. Das ist die höchste Pagode auf der Welt, die auf allen Leveln verschiedene buddhistische Ausstellungsstücke hat. Besonders praktisch ist der Fahrstuhl, der ganz nach oben in die 13. Etage fährt. Ganz entspannt kann man dann alle Stockwerke wieder runtergehen. Von ganz oben ist der Ausblick super über die umliegenden Parks und die Stadt selbst. Eines meiner Highlights war der Raum mit den vielen Buddha Statuen und Spiegeln direkt auf einer der höchsten Stockwerke.
Angrenzend ist der wunderschöne Hongmei Park, der eine gute Mischung zwischen klassischen Elementen, aber auch sehr modernen Parkelementen aufweist.
Ein etwas kleinerer aber eher chinesischer Park ist der Dongpo Park. Der Park ist benannt nach Su Dongpo, einem der bekanntesten chinesischen Dichter. Dieser war im Laufe seines Lebens einige Male in Changzhou und ist später auch dort gestorben. Deswegen hat ihm die Stadt später diesen Park gewidmet.
Später habe ich mich mit Theo auf dem Volksplatz getroffen, auf dem alle Gebäude in einem sehr modernen und stylischen Design sind. Dort gibt es neben einer Shopping Mall noch ein Museum und die Stadtbibliothek. Der Doppelturm des Rathauses ist auch direkt um die Ecke in dem neuen Stadtteil.
Im Laufe des Tages sind wir auch durch die Qingguo Straße gegangen, aus der einige berühmte chinesischen Persönlichkeiten stammen. Besonders hervorheben möchte ich den Linguisten „Zhou Youguang“, der die weltweit gebrauchte Transkription des Chinesischen in Lateinschrift „Pinyin“ entwickelt hat. Er wurde in dieser Straße in Changzhou geboren und ist dort auch aufgewachsen. Die Ausstellung über sein Leben dort ist sehr zu empfehlen. Er hat nicht nur vielen Chinesen das Erlernen der eigenen Sprache erleichtert, sondern hat auch vielen Ausländern dadurch erst die Möglichkeit eröffnet Chinesisch lernen zu können.
Im Stadtzentrum von Changzhou nur unweit vom Bahnhof entstehen momentan einige neue Hochhäuser. Beeindruckend ist, dass es jetzt sogar seit Ende 2019 eine erste U-Bahn Linie dort gibt. Die zweite U-Bahn Linie soll im Juli 2021 eröffnet werden; als ich dort war, wurden noch die letzten Arbeiten an den Stationen fertig gemacht. Bis 2030 sollen insgesamt 6 U-Bahn Linien entstehen.
Das Leben in Changzhou ist völlig Corona frei. Bars, Restaurants, Clubs, Cafés sind geöffnet. Auch finden Konzerte und ähnliche Veranstaltungen wieder statt. Nur in öffentlichen Verkehrsmitteln, öffentlichen Gebäuden und Banken muss noch eine Maske getragen werden. Allerdings muss es keine FFP 2 Maske sein. An vielen Stellen werden Masken auch nicht mehr so streng von den Leuten getragen oder sie wird ganz weggelassen. Interessanterweise wurde ich beim Einstieg in die U-Bahn noch nach meinem Gesundsheits-QR-Code gefragt. Zuvor wurde in anderen Städten nie danach gefragt und auch am Bahnhof in Changzhou nicht.
Changzhou gehört zur Jiangsu-Küche, dessen Gerichte natürlich, mild und leicht süß mit einem reichen ursprünglichen Geschmack der Lebensmittel sind. Die Zutaten sind reich, hauptsächlich Süßwasserfische, Flussfische und Meeresfrüchte wie Reeves, Messerfische, Ballonfische, Silberfische, Krabben vom Yangcheng-See und Karausche. Zu den verwendeten Gemüsesorten gehören Lotuswurzel, chinesische Kastanie, Rohrsprossen, Winterbambussprossen und Wasserkastanie. Das bekannteste Gericht aus Changzhou ist die Fischkopfsuppe mit Wasser aus dem Tianmu See.
Der Tag schloss mit einem guten Essen bei einem Beisammensein mit Theo Tong und seiner Ehefrau.
Pressemitteilung Stadt Minden 25.08.2021 Sprache und Kultur
/in Bildung & Ausbildung, News, Völkerverständigung/von Maja KurthChinesische Sprach- und Kulturexpertise erweitern
25. August 2021 | Minden. Der Kurs richtet sich an chinesische Sprach- und Kulturliebhaber*innen mit Grundkenntnissen in Chinesisch.
Das Online-Programm des Changzhou Institute of Technology (CIT) für Chinesische Sprach- und Kulturexpertise sucht Teilnehmende. Der Kurs hebt chinesische soziale und kulturelle Elemente hervor, die den Teilnehmer*innen helfen, nicht nur ihre chinesischen Sprachkenntnisse zu verbessern, sondern auch ein tiefes Verständnis für China zu erlangen und die einzigartige chinesische Kultur zu erleben.
Durch Online-Chinesisch-Kurse und kulturelle Erfahrungsaktivitäten zielt dieses Programm darauf ab, die Sprachfähigkeiten beim Hören, Sprechen, Lesen und Schreiben zu verbessern und gleichzeitig ihre täglichen mündlichen und interkulturellen Kommunikationsfähigkeiten zu fördern. Der Kurs geht über zwei Wochen und findet nach Peking-Zeit statt. Außerdem ist er kostenfrei. Sobald genügend Anmeldungen vorliegen, wird der Kurs eingerichtet und die Zeiten werden bestmöglich an die Teilnehmenden angepasst. Der Kurs richtet sich an chinesische Sprach- und Kulturliebhaber*innen mit Grundkenntnissen in Chinesisch.
Der Online-Live-Unterricht ermöglicht es den Lehrer*innen und den Teilnehmer*innen, in Echtzeit miteinander zu interagieren. Nach dem Unterricht können die Teilnehmer*innen das aufgezeichnete Video zu jeder Zeit und an jedem Ort wiederholt ansehen. Flexibles Lernen ermöglicht es, die Unterrichtszeit frei zu wählen. Dabei sind Programminhalte vielfältig und umfassen Lese- und Schreibunterricht, Hör- und Sprechunterricht, Übungs- und Erweiterungsunterricht, um die Sprachkenntnisse in mehreren Dimensionen zu verbessern und Lerneffekte zu verstärken.
Das Programm bietet Vorlesungen über Sozialwirtschaft und traditionelle Bräuche, um den Teilnehmer*innen das Verständnis der chinesischen Gesellschaft und Kultur sowie der Stadt Changzhou zu vertiefen. Darüber hinaus werden kulturelle Erfahrungsaktivitäten und Online-Aktivitäten zwischen chinesischen und internationalen Studierenden organisiert, um ihren Horizont zu erweitern und den Spaß am Chinesisch lernen zu erhöhen.
Das Changzhou Institute of Technology stellt ein elektronisches Abschlusszertifikat für Studierende aus, die das Programm erfolgreich abgeschlossen haben.
Wer Interesse am Online-Kurs hat, schickt seine Kontaktdaten per E-Mail an k.kohlmeyer@minden.de.